Cusco und das Heilige Tal

Cuscos Umgebung und das Touristenticket

Man kann sich ein Bolleto Touristico, ein Touristenticket, kaufen, wo mehrere Sehenswürdigkeiten inkludiert sind. Das Ticket kostet 130 Soles (ca. 32,50 Euro) und schließt insgesamt 10 Attraktionen in Cusco und dem Heiligen Tal ein. Da der Eintritt für eine einzelne Ruine schon 70 Soles aufwärts kostet lohnt es sich schon wenn man nur zwei davon sehen will. Das Ticket ist nach dem Kauf 10 Tage gültig.

Das Ticket kann man einfach an der ersten Sehenswürdigkeit kaufen, die man besucht und die im Ticket enthalten ist - direkt an der Kasse sagen, dass man ein Boleto Touristico kaufen möchte und nicht nur das Ticket für diese Sehenswürdigkeit.

In der direkten Umgebung von Cusco haben wir einen Tagesausflug zu Fuß zu den Ruinen Saqsaywaman (genau genommen ist das ein Komplex an Ruinen/Strukturen mit unterschiedlichen Namen) und Q'Enqo (beide im Touristenticket enthalten) gemacht und uns noch den Tempel de la Luna angeschaut (kostet keinen Eintritt) und sind dann wieder zurück in die Stadt gelaufen.

Saqsaywaman war ganz cool, wenn auch etwas zu voll. Hier fand ich vor allem mega beeindruckend wie perfekt die Steine der Mauern ineinander passen. Wie krass, dass die das damals schon so hinbekommen haben oder? Außerdem gibt's ein paar interessante Strukturen und die Aussicht auf Cusco ist auch toll!

Die zweite Stätte, Q'Enqo, hat sich jetzt nicht so gelohnt, aber wenn man das Ticket hat kann man mal reinschauen. Er lag sowieso auf dem Weg zum Tempel de la Luna.

Der Mondtempel war an sich gar nicht so spannend, aber wenn man dorthin geht kommt man raus aus der Stadt und kann ein bisschen in die Natur und die Umgebung schnuppern was sehr schön war. Hier verirrt sich kaum noch einer hin sodass man den Ort auch fast für sich hat oder mit nur wenigen teilen muss.

Der Weg runter zurück in die Stadt war auch ganz interessant weil man durch Ecken abseits des Tourismus läuft und ein bisschen vom echten Cusco sieht. Wir sind sogar über ein bisschen Streetart gestolpert. Man muss ein ganzes Stück laufen bevor man an einen Punkt kommt, an dem man sich wieder ein InDrive rufen kann, aber es geht zum Glück nur bergab.

Ollantaytambo

Ollantaytambo bietet sich als Ausgangspunkt für die Sehenswürdigkeiten im Heiligen Tal an, vor allem, da man hier sowieso hin muss, wenn man zu Machu Picchu fährt. Das ist vermutlich auch der Grund, warum der Ort trotz seiner geringen Größe sehr touristisch und vergleichsweise teuer ist, aber ein Besuch lohnt sich hier allemal!
Von Cusco aus kann man einfach mit dem Collectivo nach Ollantaytambo fahren. In der Straße Pavitos (hier ist der Standort) gibt es dutzende Anbieter, die dort rumstehen und "Ollantaytambo!" rufen, man braucht also kein Ticket vorab kaufen. Die zweistündige Fahrt kostet ca. 15 Soles pro Person (ca. 3,75 Euro), ggf. bekommt ihr es sogar für 10 Soles. Die Collectivos hier sind keine Minibusse sondern normale Autos. Je nachdem wie viel Gepäck ihr habt müsst ihr daher ggf. einen Platz mehr bezahlen aber das ist immer noch sehr günstig!

Ollantaytambo ist sehr niedlich, man kann gemütlich in einem der vielen Lokale sitzen und die umliegenden Ruinen sehen - die sind nämlich tatsächlich direkt vor der Haustür an den umliegenden Hängen, was den Ort recht besonders macht.

Wenn möglich sollte man den Besuch der Ruine Ollantaytambo am Wochenende vermeiden, spätestens am späten Vormittag wird es dort brechend voll. Aber auch unter der Woche kommen hier später jede Menge Tourbusse aus Cusco an, sodass man am besten früh morgens reingeht - die Ruine öffnet um 07:00 Uhr, wenn man dann startet kann man entspannt durchlaufen und hat den Ort größtenteils für sich - vor allem ist auch die Aussicht von oben auf die Terrassen und in den unteren Bereich der Ruine noch frei.

Die Ruine ist nicht zuletzt wegen der Aussicht drumherum wirklich schön (man könnte auf die Idee kommen die Inka haben ihre Stätten damals bewusst mit schöner Aussicht angelegt, das Panorama ist nämlich meistens sehr beeindruckend ^^).
Der Blick von der Ruine auf den Ort und die umliegenden Berge (mit den kleineren Ruinen darauf) und das Tal dazwischen ist super schön, ich konnte gar nicht genug davon bekommen und auch nicht aufhören Fotos davon zu machen.
Ich würde daher auch empfehlen im oberen hinteren Bereich der Ruine aus dem kleinen Tor rauszugehen und den schmalen Pfad dahinter entlangzulaufen - oben findet man Reste einer sehr kleinen Ruine (nicht mehr als ein Gebäude) aber vor allem einen mega Aussichtspunkt!
Der Weg ist etwa 500m lang (nagelt mich nicht drauf fest, ich bin nicht gut im Schätzen), aber dank der Höhe und der Steigung doch recht anstrengend und man muss Kinder nah bei sich halten da der Weg ungesichert und eher schmal ist. Aber der Ausblick auf die Berge und in das Tal rein ist die Mühe wert!

Insgesamt ist es ein sehr idyllischer Ort, inklusive Alpakas, die unten auf der Wiese grasen :).

Ollantaytambo ist übrigens im Touristenticket enthalten!

Auf dem Berg gegenüber von Ollantaytambo gibt es noch eine kleinere Ruine, Pinkuylluna. Der Eingang ist ziemlich versteckt in einer kleinen Gasse direkt in Ort. Öffnungszeiten sind von 07:30 Uhr bis 16:30 Uhr, man muss sich an einem kleinen Häuschen in ein Buch als Besucher eintragen (kommt etwas weiter den Weg hoch und nicht direkt am Tor). Der Eintritt ist auf Spendenbasis, d.h. man kann selbst entscheiden wie viel man zahlen möchte.

Der Weg hoch ist anstrengend und nicht ganz ohne, hier muss man Kinder auf jeden Fall gut festhalten oder tragen.

Die Ruine selbst ist nicht super spektakulär, hier geht es auch wieder mehr um den Ausblick auf den Ort, die Ruine Ollantaytambo und die Umgebung - was sich auf jeden Fall lohnt, insbesondere da es quasi nicht mit Aufwand verbunden ist hier hinzukommen (abgesehen davon, dass es anstrengend ist).
Wir waren in einer Stunde durch (mehr Zeit hatten wir nicht weil das Tor dann geschlossen hat), ein bisschen mehr Zeit schadet aber nicht, dann kann man die Aussicht etwas mehr genießen und ein bisschen verweilen.

Moray

Infos:

Wir haben eine Tour über unser Hostel in Ica gebucht, was wir besser nicht gemacht hätten. Die "Tour" sah wie folgt aus: wir wurden zum Busbahnhof in Ica gebracht und in den öffentlichen Bus nach Nazca gesetzt, sind 3h bis Nazca gefahren, wurden dort am Bahnhof abgeholt und zum Flughafen gebracht und nach dem Flug wieder in den öffentlichen Bus zurück nach Ica gesetzt.
Als ich gesehen hatte, dass man die Tour auch von Ica aus machen konnte, ging ich irgendwie (naiver Weise) davon aus, dass man von dort oder zumindest von dort in der Nähe aus zu den Linien fliegt. Da das aber nicht der Fall ist, hätten wir besser einen Zwischenstopp in Nazca gemacht, das hätte und 6h Fahrerei gespart.
Aber selbst wenn man sich dazu entscheidet, das von Ica aus zu machen ist man auch besser bedient, das selbst zu organisieren. Ein InDrive zum Bahnhof und ein Busticket kann man gerade noch selbst organisieren 😉

Die Tour ist mit 560 Soles pro Person (ca. 140 Euro) nicht gerade ein Schnäppchen, aber das war es uns wert!

Unsere Tochter haben wir auf dem Flug übrigens nicht mitgenommen, stattdessen sind wir gemeinsam zum Flugplatz gefahren und dort haben mein Mann und ich den Flug abwechselnd gemacht und der jeweils andere hat auf das Kind aufgepasst. Zum einen hätte sie den vollen Preis zahlen müssen (da sie das aber ohnehin nicht so richtig bewusst wahrnimmt und kein eigenes Interesse daran hat waren mir 140 Euro zu viel dafür). Zum anderen werden alle Passagiere wie gesagt gewogen und jeder muss ruhig auf seinem zugewiesenen Platz in der Maschine sitzen, um einen ruhigen uns sicheren Flug zu gewährleisten. Das Risiko, dass meine Tochter da einen Wutanfall oder Angst bekommt und auf meinen Schoß möchte und dann nicht darf wollte ich auf keinen Fall eingehen.

So hat es aber auch funktioniert, man kann außen die Flugzeuge beobachten wie sie starten und landen und das war auch ganz spannend für meine Tochter.